Antikonvulsivum

Ein Antikonvulsivum (von altgriechisch ἀντί ‚gegen‘ und lateinisch convulsio ‚Krampfanfall‘ vgl. Konvulsion; Plural: Antikonvulsiva) ist ein Arzneimittel, das zur Behandlung oder Verhinderung von epileptischen, zum Beispiel tonisch-klonischen Anfällen eingesetzt wird.

Verbreiteter ist der Begriff Antiepileptikum (Plural Antiepileptika), da er die mit den Arzneimitteln zu behandelnden epileptischen Anfälle nicht auf das konvulsive Element reduziert, das bei vielen Anfallsformen nicht vorkommt (zum Beispiel bei einer Absence oder einem komplex-fokalen (dyskognitiven) Anfall). Analog zu Begriffen wie Antihypertensivum oder Antidiabetikum wird so uneingeschränkt das Symptom epileptischer Anfall adressiert.[1] Die Bezeichnung Antiepileptikum suggeriert allerdings unzutreffenderweise, dass durch das Medikament die Epilepsie selbst beeinflusst würde. In den letzten Jahren wird daher international zunehmend der Begriff Antiseizure medication mit der Abkürzung ASM verwendet, und im Deutschen analog durch die deutschsprachigen epileptologischen Fachgesellschaften die Verwendung des Begriffes anfallssupprimierendes Medikament bzw. Anfallssuppressivum empfohlen.[2][3][4]

  1. Tracy Glauser, u. a.: Updated ILAE evidence review of antiepileptic drug efficacy and effectiveness as initial monotherapy for epileptic seizures and syndromes. In: Epilepsia. Band 54, Nr. 3, März 2013, S. 551–563, doi:10.1111/epi.12074 (englisch).
  2. Martin Holtkamp et al.: Neue Terminologie: anfallssuppressives Medikament / Anfallssuppressivum. In: Clinical Epileptology. Band 36, Nr. 2, 2023, S. 81–82, doi:10.1007/s10309-023-00582-4.
  3. Terminologie ASM. In: dgfe.org. 27. Februar 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  4. Deutsche Gesellschaft für Epileptologie: Stellungnahme der DGfE, ÖGfE und Schweizerischen Epilepsie-Liga zur Terminlologie ASM. In: dgfe.org. 27. Februar 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023.

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